Sonntag, 24. Juli 2016

Letzte km

Wenn dieser Post online erscheint heißt es dass wir zurück über die deutsche Grenze sind. Die Auslands-Abzocke von smartmobil hat damit sein Ende und ich bin wieder online.
Es war noch viel geboten auf den letzten Kilometern. Ohnehin nur noch zu zweit in einer Kolonne fahrend, reißt unserem Mitfahrer auf den ersten Metern der Piste der Plastikstutzen am Kühler ab. Da ist erstmal Endstation für circa zwei Stunden, bis das gleichermaßen notdürftig wie kunstvoll reparierte Stück wieder einsatzbereit ist - aber an Schotterpiste ist nicht mehr zu denken. Zu groß das Risiko eines Totalausfalls mitten in der Wüste. Und das wo doch die Mission für den letzten Tag lautet: bringt einfach die Kiste heil nach Barcelona.
Also zieht der Fiesta nach langem Helfen eben alleine los. Wenn uns nun etwas passiert? Daran denken wir lieber nicht. Immerhin hat die Prinzessin schon über 3000km tapfer gehalten, da schafft sie das letzte Stück schon auch noch.
Einmal Piste später können wir uns endlich eine gute Karte besorgen und realisieren was da alles noch vor uns liegt.
Da heißt es leider Staub und Schotter links liegen zu lassen und auf den ebenfalls vermerkten kleinen Landstraßen Strecke und Zeit gut zu machen.
Ein paar Stunden später stehen wir am Delta des Ebro am öffentlich zugänglichen Autostrand. Für die Fahrt bis an's Wasser ist der Fiesta zwar definitiv nicht geeignet (das wurde von einer Vielzahl an steckengebliebenen, geeigneteren Fahrzeugen beweisen), aber wenigstens die Fahrer konnten sich mit einem Sprung ins kühle Nass erfrischen.
Und nun ist es Zeit the final Destination anzupeilen: Barcelona!
30 min vor Ankunft geraten wir, wie angekündigt, in einen für Spanien unvorstellbaren Wolkenbruch. Am Treffpunkt zur Sternfahrt in die Innenstadt von Barcelona stehen dann 90 relativ saubere Boliden auf einem relativ schlammigen Parkplatz neben knapp 200 nassen Piloten. Den Zieleinlauf hatte man sich wetter technisch dann doch etwas spanischer vorgestellt.
Etwas spanisch vorgekommen sein dürfte die ganze Sache auch den Fahrern vom roten Daimler. Auf der Autobahnabfahrt wurden sie von einer Einheimischen abgeschossen, Fahrzeug Totalschaden, leichtes Schleudertrauma bei den Passagieren.
Angesichts dessen will sich niemand mehr über den Nieselregen am Strand von Barcelona beschweren.
Es gibt Freibier, Siegeszigarre und Party unterm Zelt und plötzlich ist es 3 Uhr morgens. Der 24h Rezeption vom Hostel sei Dank können wir einchecken wann es uns beliebt und jetzt heißt es erstmal: ausschlafen!

Am Tag drauf strahlt uns wieder die Sonne an als wäre nie auch nur ein Tropfen Regen gefallen. Es ist zwar schade um den Effekt Lack der runter gewaschen wurde aber wer will sich da denn beschweren an einem sonnigen Samstag in Barcelona. Wir besichtigen die Stadt, genießen es einmal nicht im Auto zu sitzen und gönnen uns Tapas und microbrewed Bier. Es lässt sich aushalten. Und immer im Hinterkopf liegen 3500 km, Staub, Schotter, Wasserrinnen, Pässe, Bergrennen und schöne Abende an der Seite von tollen und vergnügten Menschen mit denen es garantiert ein Wiedersehen geben wird.
Na wenn das kein schönes Resume ist..!

Soweit von der Autobahn,
Bis bald

Donnerstag, 21. Juli 2016

Aus dem Rallye Alltag

Unsere Tage auf der Rallye sind an sich zwar recht unterschiedlich aber ein paar Gemeinsamkeiten haben sie dann doch. Eine kleine Aufzählung:
- der Wecker klingelt zu früh
- das Baguette von gestern ist steinhart
- Kaffee und Müsli, wunderbar, der Tag kann beginnen
- das Briefing startet mit Verspätung und einen zweiten Kaffee
- ausführliches Roadbook wird auf der LandKarte eingemalt.
- “fahren wir dann eigentlich alle krassen Strecken?“ :-P
- Auto Tetris unter bewundernden Blicken was wir denn alles dabei haben und da rein bekommen.
- losfahren mit Hupkonzert und Wasser Schlacht
- Tankstopp mit Hupkonzert und Wasser Schlacht. Eiswürfel und neue Karten kaufen.
- Auto wieder ausräumen um Bier und Eis in die Kühlbox zu schlichten
- weiter geht's, ab auf den Schotter.
- nach 5 min stellen wir uns die Frage wie man denn bitteschön diese Wege findet als Organisator?
- nach einer Stunde ist der Unterfahrschutz verdengelt, Dritter Gang geht nur unter massiver Überredung rein. Ist auf dem Schotter aber zweitrangig
- nach drei Stunden sind wir Schmerz befreit und ballern durch Staub und Stein was er her gibt. Und der gibt viel her :-)
- mittags eine Handwurst mit Baguette, an guten Tagen gibt's Käse dazu
- bis in den frühen Abend genießen wir in einer Kolonne von 2-5 Autos Paßstraßen und Wegelchen um dann festzustellen dass es noch zwei drei vier Stunden dauert bis zur Übernachtung
- mal wieder vollstoff was er her gibt gen Westen aber ab 120 gibt er nix mehr her
- der Beifahrer macht sich ein Bier auf, sehr zur Freude des Fahrers und der Hinterherfahrenden. Aus irgend einem Grund steht das Bier unter Spannung nach 8 Stunden schaukeln
- einrollen auf dem Camping Platz unter Applaus und Begeisterung (“wie der is immer noch dabei?“)
- Faß Bischofshof aus der Kühlbox und auf den Kofferraum vom befreundeten BMW, ozapft is
- Zelt Aufbau im dunklen
- irgendwie schlafen, der nächste Morgen wartet mit einem zu früh klingenden Wecker, garantiert.

Montag, 18. Juli 2016

Und wir leben

Es ist Tag drei und wir leben! Ein paar Schrammen am extra angebrachten Unterfahrschutz aber dafür ist er ja da. Während eine Vielzahl an BMW, Mercedes, sogar Jaguar und Golf am Straßenrand zum höchsten Pass der Alpen@2800m stehen bleiben mussten ballert der Fiesta mit nur leicht über 90 Grad KühlMitteltemperatur Vollstoff dran vorbei!
Eine wahre Pracht!
Es folgt der erste Schotter. Schotter? Schmarrn, Metertiefe Wasser Rinnen, Steine in KopfGröße und loses Geröll auf Wanderwegen fordern Mensch und Maschine alles ab. Alles alles.
Wenig später gehen Gang 3 und 4 nur noch mit viel Mühe rein, ein Fels hat den Unterfahrschutz entsprechend behindernd verbogen. Gut dass für den hoch alpinen Härte Test nur 1 und 2 benötigt werden :-)
Als wir danach an Schnee Kanonen vorbei fahren ist die Erklärung perfekt. Oberhalb von Auron werden wir mitten durchs Ski Gebiet geleitet. Ja Halleluja. In guter Mountainbike Manier setzen wir uns über Wegsperrungen hinweg und liefern uns für die verbleibenden 1.5 Stunden ein Bergrennen das seines gleichen sucht. Vor uns BMW Test Fahrerin Bettina M, geborene Röhrl, im 330i und der Fiesta beißt sich fest. Da hat der 520 von den holledauer Kniabisler das Nachsehen :-P :-P :-P

Wir kommen zum zweiten mal in völliger Dunkelheit am Zelt Platz an, heute in Guillaumes. Wird wohl wieder nichts mit Bilder machen für den Testbericht vom Our Planet Collet 3, dem besten Zelt das ich je bewohnt habe! Eins zwei flux in unter 5 Minuten voll aufgebaut und bezugsfertig. Vielen Dank an McTrek für dieses Sponsoring!
Der Abend klingt aus bei einem Faß BischofsHof, das Bier das uns Rallye Fahrer zu Freunden macht.
Das Leben ist schön.

P.S.: morgens drauf wenden wir begrüßt mit “ach was, die sind immer noch ganz? Die sind immer noch dabei? Krass“

Freitag, 15. Juli 2016

ready, set, ...

Es geht los es geht los oh mein Gott es geht wirklich los!
Heute morgen war ich schon eine Stunde vor meinem Wecker hell wach und die Aufregung pur.
Monatelang geeifert, gewerkelt, organisiert und heute ist der D Day.
Springt er an?
Passt alles rein?
Hab ich wirklich nichts vergessen?
Und werde ich es irgendwie gebacken bekommen vor Abreise noch 5 Stunden Arbeit in meinem zivilen alter Ego a.k.a. SimulationsIngenieur abzuleisten?
Gegen 18 Uhr stehen wir beim Sepp in Schrobenhausen und können alle Fragen Final mit einem grünen Haken versehen.
Aufgeregt wie Schmitz Luzzi geht es los.
Drückt uns die Daumen es geht wirklich los! ! !

Danke nochmals an alle tatkräftigen Unterstützer wie den Boxenstop, Turbo Performance und Folien Car Design in Regensburg. Markus Gmeiner von Stadler GmbH, Bäckerei Felbermeier, Cornelia und Hilmar Schmidt aus Schrobenhausen und dem Outdoor Versand Mctrek für ein Zelt. Obendrein sei allen Nachbarn der Werkstatt für ihr Nachsehen vielmals gedankt wenn es am Feiertag doch mal später lauter wurde!

Bis die Tage,
Tobi und Sepp

Dienstag, 12. Juli 2016

Sonne und Regen

Leute ihr kennt das sicher, dieses Gefühl wenns läuft. Wenn du eine grüne Ampel nach der anderen passierst und dein Lieblingslied im Radio läuft. Wenn Du im Sweet Spot der Welle stehst und dich aufs genießen konzentrieren kannst. Wenns Streusel aufs Eis gibt ohne Aufpreis.
Ungefähr so war die letzte Woche für uns.
Der Kindergarten hatte ganze Arbeit geliefert und unser Rallye Geschoss aufs Feinste verziehrt! Da wenn sich nicht jeder danach umdreht..! Ich persönlich bin für eine B-Note bei der Rallye, für die Optik. Im silbergrauen Benz kanns ja jeder ;)

Noch dazu kamen zwei Zeitungsartikel in Mittelbayerischer und Schrobenhausener Zeitung die unser Vorhaben samt aller drei Beteiligten ins Licht der Öffentlichkeit stellten. Mit Fotos und allem drum und dran. Es soll sogar Anrufe geben von Sponsoren die nach freien Plätzen für einen Last-Minute-Aufkleber fragen!
Layouting bei über 30°C

Sonntag dann war großes Layouten. Mit allem Freizeitstress ging es uns nicht anders naus als erst um 15 Uhr anzufangen mit dem endgültigen Bekleben des Fahrzeugs. Dafür haben wir auch bis kurz nach 22 Uhr gebastelt und auch den Unterfahrschutz nochmal überarbeitet um die Stolperkante am Schaltgestänge zu beseitigen, gleichzeitig für ein wenig mehr Bodenfreiheit zu sorgen. Für so Nebensächlichkeiten wie den Anlasser zur Sicherheit zu wechseln oder Zündung überprüfen blieb dann zwar keine Zeit mehr, aber das wäre jetzt auch grundloser Mehraufwand. Fährt ja.
Montag war dann die erste Testfahrt. Via Ingolstadt bei Josefs Arbeitgeber ASAP auf ein Fotoshoot nach Regensburg um auch dort das fertige Werk unter die Leute zu bringen und gleichzeitig mit dem großen Packen anzufangen.. Freitag solls schließlich schon los gehen zu Akkreditierung nach München!
Auf der Autobahn in die Oberpfalz bricht der Fiesta sogar den bisherigen Rekord und ballert mit Tacho 140 bergab! Am nächsten Hügel jedoch kommt der Scania wieder beachtlich nahe ... 
Kurzum, ein herrlicher Spaß für alle Beteiligten, denn wer wird schon so einem kunterbunten Fun-Mobil böse sein.

Es kommt der Dienstag morgen und der Tobi will von seinem Kurzzeitparkplatz weg in die Arbeit. Der Fiesta springt nicht an, und wenn dann läuft er nicht so recht. Die üblichen Tricks wie kurz schuggeln und Batterie abklemmen helfen nicht wirklich. Nach ein paar Metern ist der Ofen wieder aus, im wahrsten Sinne. Nach über einer Stunde resigniere ich und lasse mich zu der Werkstatt schleppen, bei der ich heute abend ohnehin noch einen Sponsoring Termin hatte: Den Boxenstopp im Nelkenweg in Regensburg.
Verspätet in der Arbeit angekommen ist das Hirn immer noch auf der Strecke. Einen Kofferraum voller Ersatzteile für die Mechanik dabei, und nun streikt die Elektrik. Zum Aus-der-Haut-fahren. Glücklicherweise braucht auch die Elektrik mechanische Einzelteile, denn als am Nachmittag endlich die lang ersehnte Diagnose kommt können wir zumindest mit den Ersatzteilen dienen. Nur, ob es damit getan ist..?
Das wird an diesem Regentag letztlich nicht mehr entschieden, irgendwann hat auch der Magic Feierabend. Und so muss, trotz des geplanten Starts in drei Tagen, unverrichteter Dinge aus der Werkstatt abgezogen werden und auf den nächsten Tag gehofft werden. Fähige Menschen werden sich unseres Fiaskos annehmen und ihn, so ist zu hoffen, auf ein Niveau aufpeppeln das ihn noch 5000km leben lässt. Und das nach einem Tag an dem er keine 5m selbst gefahren ist.

So nah können Freud und Leid beieinander liegen und so schnell kanns gehen mit diesen verflixten neuen Gefährten. Es ist schon etwas ironisch dass der Fiesta wochenlang stand bzw fuhr wenn er fahren musste und jetzt, wenige Tage vorm Abflug, da lässt er die Flügel hängen. Klar könnte es schlimmer sein, denn am Samstag in aller Herrgottsfrüh in München wäre uns wohl eher gar nicht mehr zu helfen gewesen. Aber eine entspannte Vorbereitung sieht eben auch anders aus.

Doch nun ist genug des Trübsals. Ich wollte das trotzdem schreiben und veröffentlichen denn erstens besteht das Leben nicht nur aus Sonnenstunden, manchmal muss man halt auch Regen aushalten. Zweitens kann ich ein Dankeschön los werden an alle Freunde die in diesen Situationen mit Aufmunterung und Hilfe (Danke nochmal Simon fürs Schleppen ;-) ) zur Seite stehen.
Und drittens: Noch ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage!

Donnerstag, 30. Juni 2016

Zwei Feierabende

Drei Tage nach unserer fröhlichen Grundierungsaktion besuchen wir das nun strahlend weiße Auto (naja, wenn man von dem ein oder anderen Flecken absieht der noch blau durch sticht).
Nachdem in einer schnellen Aktion der neue Keilriemen installiert ist stellen wir zunächst einmal fest dass die Dauer der Arbeit im Motorraum unerheblich ist - die Finger und Hände sind ab Sekunde 2 pechschwarz.
Nach einer kurzen Reinigung beginnen wir den kreativen Teil der Arbeit: Probekleben. Oder um es denglisch zu formulieren: Layouten.
Den ein oder anderen Aufkleber haben wir (hauptsächlich der engagierte Sepp) ja schon auftreiben können. Nun war es an der Zeit sich zu überlegen wo und wie wir sie denn anbringen könnten. Wohl gemerkt vor der Aktion im Kindergarten Langenmosen, die unserem Fiaskerl rundherum einen Neuanstrich gönnen werden. Wir mussten uns mit dem Kleben also schweren Herzens auf die Fensterplätze und den Dachträger beschränken. Anbei trotzdem ein paar Schnappschüsse aus einem der kreativeren Abende in einer Werkstatt
Alles auf dem Lack konnte leider nur mit Krepp zur Probe geklebt werden

Vielen Dank lieber Folienfux für die Teamaufkleber!

Eins ist sicher: Die Front wird markant!

Darf auf keinem Rallye Fahrzeug fehlen: Fahrernamen und Nationalität

Einmal von der Breitseite bitte!
Tags darauf war es dann soweit: Vorfahren beim Kindergarten Langenmosen. Schaut ihn euch gut an, so wird er nie mehr aussehen. Und nun meine kleinen Racker, gebt Vollgas!! Ich will mindestens eine Prinzessin, einen Elefanten und eine große Sonne auf unserem Brummbrumm wiederfinden :-)
Frohes Pinseln!!
Einmal noch, ganz in weiß...

Sonntag, 26. Juni 2016

Jetzt wirds bunt



Heute stand ein kurzes Intermezzo auf dem Plan. In dankenwerter und libevoller Kleinarbeit hat der Sepp unter der Woche die meisten Anbauten wieder von Fiesta abmontiert; Freitagabend auch noch den Lack ruckzuck abgeschliffen. Denn: Heute steht großes Grundieren auf dem Plan. Nächste Woche dürfen die kleinen Racker vom Kindergarten Langenmosen sich daran austoben und das geht auf weißem Grund nunmal besser als auf Dunkelblau.
Also kehren auch wir das Kleinkind raus und malen Punkt Punkt Komma Strich kreuz und quer auf dem abgeschliffenen Kübel in der Hoffnung auf eine mehr oder weniger homogene weiße Oberfläche. 
Und los geht's! Fröhliches Pinseln
Zum Glück habe ich noch darauf beharrt Scheiben und Scheinwerfer abzukleben, denn mit aufpassen war da auf einmal nicht mehr viel: Im Eifer des Gefechts wurde einfach alles angemalert: Hosen, Stoßstangen, Sitzbezüge, kurzum ein tabula rasa in weiß =)

Jeder der schon einmal Weiß über eine Farbe gekleistert hat kennt den Effekt: Man pinselt und pinselt, schaut immerzu ins Weiße (inhaliert es auch ein wenig) und dann geht man mal einen Schritt zurück – und sieht die alte Farbe mit einem leichten weißlichen Einschlag. Hrmpf. Also war nach der ersten Grundierung ein kleines Wartespiel angesagt um später noch eine zweite Schicht drüber zu legen. 

Die Wartezeit gut nutzen kann man, indem man Zündmodule tauscht. So gesellen sich zu den weißen Händen ein paar tiefschwarze Finger: Der Anfang zum Zebra ist gemacht! Blöd nur dass bis Fasching noch ein wenig hin ist, also werden die Hände beim Neuverlegen der Zündkabel auch gleich noch schwarz eingefärbt.
Weil die erste Schicht Weiß immer noch nicht trocken ist, geben wir uns noch ein Gastspiel am Keilriemen. Tachostand 150 tkm, das könnte so circa eine Lebensdauer sein. Also nehmen wir ihn mal ab und schauen ihn uns näher an. Blöd nur dass im Fiesta so ziemlich jede Zusatzausstattung verbaut ist die einen Riementrieb braucht weshalb schon das Entfernen einer gewissen Akrobatik bedurfte. Ans Einbauen will man da noch gar nicht denken… Doch eins nach dem anderen. Jetzt stehen sie da, die beiden Hobbyschrauber und Maschenbauer und besehen sich den Keilriemen der in Schulnoten bewertet gerade so am Unterpunkten beißt: 4-. Er könnte den Übertritt schaffen wenn nichts dazwischen kommt. Aber wenn nicht, dann ist das Geschrei groß. 
Ene mene miste, tust dus noch oder kommste in die Kiste?
Und während der eine argumentiert, wechseln wäre doch jetzt ganz sinnvoll weil danach ist Sorgenfreiheit garantiert, spekuliert der andere darauf dass die 4 schließlich die 1 des kleinen Mannes sei und man getrost davon ausgehen kann dass da nix dazwischen kommt.
Wir brauchen eine dritte Meinung und finden Sie in Form einer 2-Euro-Münze: Kopf wir riskieren Kopf und Kragen und bauen den alten wieder ein (auf dem wir uns natürlich keine Laufrichtung markiert hatten, hmpf…), Zahl wir bezahlen jetzt nen Neuen und bauen den ein. Im Fifa-Schiri-Style schnippe ich die Münze nach oben und sie fällt mit der blitzenden 2 nach oben zu Boden. Sicherheit siegt.
Leider liegt der neue Riemen immer noch im Laden, deshalb sind uns auch in dieser Disziplin die weiteren Hände gebunden. Bleibt nur noch das wechseln vom Ölfilter. Und das erweist sich aufgrund unfassbar dämlicher Einbaulage als Meisterprüfung. Da muss ich meinem Unmut schonmal kurz Luft machen. Beim guten Golf III oder dem E36 von oben mit einem Griff zugänglich und zur Not mit Hebelchen lösbar, brauchts beim Fiasko schon eine Hebebühne denn der Filter liegt auf der Rückseite des Motors unter der Ansaugbrücke. Zugang nur von schräg unten und obendrein auch nur mit der Linken. Höchstvermutlich wurde auch dieses Verschleißteil noch nie gewechselt weil er zeigt sich dermaßen wehrhaft dass wir beide mit unseren maximalen Kräften UND maximal möglichem Hebeleinsatz auf das Bauteil einwirken um es aus seiner Verschraubung zu lösen. Wie etwas das permanent von Öl durchspült wird nur so fest werden kann….!
Nunja letztlich konnte auch diese Nuss geknackt werden und ein neues Ersatzteil eingebaut werden.
Apropos Ersatzteil und Wechselintervall:

Rechts im Bild eine Zündkerze dies hinter sich hat. Manchmal hat so ein empfohlenes Wechselintervall schon seine Sinnhaftigkeit
Zu guter Letzt gab es eine zweite Schicht Deckweiß auf den vormals blauen Fiesta und siehe da: Bis auf den ein oder anderen unerklärbaren blauen Durchkommer (ein Fettfleck? Ein Zeichen? Man weiß es nicht) haben wir nun ein schönes weißes Auto. Also, von den richtigen Winkeln aus betrachtet. Sobald die Tür aufgeht oder man zu genau hin sieht ist es schon auch noch blau aber hey, gar nicht so ein schlechtes Resultat für eine schnelle Sonntagsaktion, oder??
Welch Traum in weiß. Eine Grundvoraussetzung für schöne Autos wie ich finde

Extra für unsere Hardcorefans von Rot-Weiß-Essen Tobias und Veronika ein farbliches Schmankerl ;-)